Ehemaliges Kühlhaus in Rüber in den 80 iger

 

Die Geschichte vom Bau und  von der Nutzung des Kühlhauses. Aus aktuellem Anlass die Frage abreisen oder sanieren.

> Passiert in Rüber < Originalberichte aus der Schulchronik


1957 Bau der Kühlanlage
In den ersten Monaten dieses Jahres fasste die Gemeindevertretung den Entschluss zur Anlage einer  Gemeinschaftsgefrieranlage zu schreiten. Aufklärende Vorträge und Besprechungen, sowie die Besichtigung einer Tiefkühlanlage in dem Ort Boos, hatten die Wege geebnet und einen Großteil der Bewohnerschaft für die Ausführung gewonnen.  Doch trat  infolge von Unklarheiten, bei der Aufstellung des Planes,  noch eine Verzögerung in der Ausführung des Baues ein. Als man dann endlich im Juni diesen Jahres die Erstellung der Anlage begann, freuten sich die Interessenten, die neue Anlage noch zur Kirmes am 14. Juli benutzen zu können. Sie wurden enttäuscht, denn die endgültige Inbetriebnahme zog sich bis Mitte August hin. Die Anlage, die Erste ihrer Art im Amt Polch, enthält 42 Kammern von je 200 Liter, in denen Fleischwaren, Gemüse und Früchte in Gefrierbeutel verpackt, eingelegt werden können.  
Eine Tiefkühlung auf - 18 Grad ermöglicht eine mehrjährige Haltbarkeit. Von den 42 Kammern sind bis jetzt 30 an Interessenten abgegeben, der Rest ist noch unbenutzt .In eine Ecke der Anlage ist noch ein besonderer Kühlraum angelegt, in welchem die geschlachteten Tiere bis zur Zerkleinerung eingehängt und abgekühlt wurden. Fleischerblock und Tisch ermöglichen die Zerlegung der geschlachteten  Tiere und die Einhüllung direkt an Ort und Stelle. Während der Kühlraum  allen Gemeindemitgliedern zur Verfügung steht, muss das Anrecht auf eine Kühlkammer durch eine einmalige Zahlung von 300 Mark und die anteilmäßige  Beteiligung an den Unterhaltungskosten erworben werden. Die Unkostenbestreitung setzt sich,  wie folgt,  zusammen: 5.500 DM gibt der Staat als Zuschuss, 12.600 DM bringt die Vermietung der Kammern ein, vorausgesetzt, dass alle Abnehmer finden. Der Rest von etwa 12.000 DM geht zu Lasten der Gemeinde, sodass die Gesamtkosten sich auf ca. 30.000 DM belaufen. Am Sonntag dem 18. August d. J. fand die feierliche Einweihung im Beisein von Behördenvertretern und unter Beteiligung der Dorfbevölkerung statt. Möge die neue Anlage, die in sie gesetzte Hoffnungen zur  Entlastung der Hausfrauen und zur Belebung des Küchenzettels erfüllen und sich so zum Segen des Dorfes auswirken.
Originaltext aus  der Schulchronik Rüber. Ver

Nachtrag: Nach und nach setzten sich die Haushaltskühltruhen durch. Die Landwirtschaft veränderte sich, es gab weniger Hausschlachtungen. Das Kühlhaus wurde immer weniger genutzt. Mitte der achziger Jahre wurde der Betrieb endgültig eingestellt. Folge davon, abreißen oder ?
Auf Initiative der Ortsvereine, einvernehmlich mit der Ortsgemeinde, wurde das Innere des Gebäudes in  Eigenleistung und finanziert durch die Vereine so umgestaltet, dass es bis zum heutigen Tag, bei Vereinsfesten auf dem Dorfplatz genutzt werden kann.